Die Bad Pyrmonter Fürstenhofklinik will sich zukünftig weiter zu einem Kompetenzzentrum der Bewegungsorgane entwickeln, so Kurdirektor Heinz Herrmann Blome und der Leiter der Fürstenhofklinik Christian Hinz. Vor 50 Ärzten aus der näheren und weiteren Umgebung veranstaltete die Klinik dazu eine Fortbildung.

 

Thematisch ging es um den Morbus Bechterew und verwandte Erkrankungen, von denen gut 1% aller Menschen betroffen sind. Mit der Darstellung entzündlicher Veränderungen durch die Kernspintomographie kann die Diagnose nun wesentlich früher als bisher gestellt werden und mit dem Einsatz neuer Medikamente können auch sehr oft schwere Erkrankungsstadien vermieden werden.

Dr. Michael Pfeifer, der Leiter der Knochenforschungseinrichtung der Klinik DER FÜRSTENHOF, stellte anhand 3 typischer Fälle von Osteoporose das diagnostische Vorgehen und die Therapiemöglichkeiten vor. Eine neue Osteoporose-Leitlinie hilft dem behandelnden Arzt bei der Auswahl der Therapie, da sie alle Risikofaktoren einbezieht und die Ergebnisse internationaler Behandlungsstudien berücksichtigt. Ein weiteres Thema beinhaltete chronische Schmerzerkrankungen und die Wahl der richtigen Therapie bei dem Fibromyalgiesyndrom. Hierbei handelt es sich um die häufigste Schmerzerkrankung am Bewegungssystem. Über 3% aller Frauen leiden an dieser hartnäckigen Erkrankung. Gute Information, die auch in speziellen Schulungsprogrammen vermittelt wird, hilft den Betroffenen bei der Krankheitsbewältigung, erläutert Dr. Wolfgang Brückle. Zum Behandlungskonzept gehören regelmäßige Bewegung, Medikamente und bei Bedarf auch psychologische Unterstützung. Zum Abschluss zeigte der Orthopäde und Wirbelsäulenchirurg, Dr. Wolf-Dieter Nagel in eindrücklichen Bildern neue Eingriffe zur Stabilisierung von Wirbelkörperbrüchen. Bei der endoprothetischen Versorgung von Hüftgelenken ist der Unfallchirurg eher konservativ nach dem Motto „man muss nicht jede neue Mode mitmachen" und wartet lieber die Erfahrung einiger Jahre ab. Denn nicht jedes neue Endoprothesenmodell erweist sich als den bisherigen überlegen. Bei der Behandlung Rheumakranker appelliert Dr. Wolf-Dieter Nagel an alle Ärzte, dass gemeinsam von allen Behandlern langfristige Therapiekonzepte erstellt werden. Dies habe sich immer zum Wohle der Patienten bewährt.